Rechtzeitig zum Abschluss der öffentlichen Vorstellung des Projektes: Erfahrungsberichte des Patientenbundes e.V. sendet die ARD einen Beitrag des Report aus Mainz, der die große Keule gegen alle Nahrungsergänzungsmittel schwingt. Als sensationslüsternen Ausgangspunkt hat das Autorenteam einen diabolischen Plan geschmiedet, um darzulegen, dass die Produktregistrierung von Nahrungsergänzungsmitteln in Deutschland nicht nur ein grobmaschiges Sieb ist, sondern ein weites Einfallstor für böse Menschen, die Ahnungslosigkeit und Verzweiflung von Kranken ausnutzen. Ein fiktives Produkt wird geschaffen, ein Etikett, das einen giftigen Inhaltsstoff ausweist, entworfen und an drei Orten in Deutschland beim Bundesamt für Verbraucherschutz registriert. Die Pointe soll sein, aufzuzeigen, dass die Amtsorganisation und Verwaltungsstruktur ungeeignet ist, eine Kontrolle der Produkte durchzuführen und selbst offensichtlich giftige Produkte auf den Markt kommen können.
Damit nicht genug. Undurchsichtige Vertriebswege mittels Multi-Level-Marketing mit schwindelerregend hohen Verdienstmöglichkeiten und fingierte Erfahrungsberichte für den Kundenfang werden als charakteristisch für die Branche dargestellt, die Nahrungsergänzungsmittel-Industrie. Zurück bleiben weinende Angehörige von leichtgläubigen Patienten, die sich Luftschlösser zur Heilung ihrer Krankheiten haben versprechen lassen und am Ende doch verstorben sind. Und so gehe es jedem Konsumenten von Nahrungsergänzungen.
Das Autorenteam besteht aus der Fast-Grimme-Preis-Trägerin Claudia Butter und dem swr-Neonazi-Experten Philipp Reichert.
Beiden gemein ist die pure Gier nach Sensation. Mit dem nächsten großen Treffer doch noch die journalistischen Meriten einzuheimsen, die ihnen mit ihren bisherigen kontroversen Enthüllungsgeschichten – zu Recht? – verwehrt blieben. Auch der swr ist kein unbeschriebenes Blatt der interessengelenkten Berichterstattung gegen Nahrungsergänzungsmittel. Ich empfehle die Lektüre der WebSite des Vereins Dominik. Hier berichten die Eltern des Jungen Dominik Feld über ihren Kampf gegen die pharmaorientierte Medizin, deutsche Gerichte und die Phalanx der öffentlich-rechtlichen und privaten Medien, allen voran der swr und sein damaliger Intendant Peter Voß. Wer in den letzten Jahren nach Voß’ Demontage von einem gemäßigteren swr ausging, wurde am Montag Abend eines besseren belehrt.
Doch wie sehr betrifft die Über-einen-Kamm-scheren-Sendung des toxischen Journalisten-Duos die Anwender wissenschaftlich begründeter Naturheilverfahren wie der Zellular Medizin von Dr. Rath? Steht die Journaille über der Wissenschaft? Können über 170 veröffentlichte und unwidersprochende wissenschaftliche Studien durch eine laxe Recherche zweier Enddreissiger auf Karrieresuche erschüttert werden? Bereits im Jahre 2017 hat die Dr. Rath Health Programs eine aussagekräftige Broschüre veröffentlicht, in der eine wissenschaftliche Vergleichsstudie zu Schaden und Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln vorgestellt wurde. Hier wurde ermittelt, dass tatsächlich erhebliche Qualitäts- und Wirkunterschiede bei den verschiedenen Anbietern zu beobachten sind. Ebenso wurden in dieser Veröffentlichung auch leicht verständliche Möglichkeiten zur Überprüfung der Hersteller aufgezeigt, die jeder Anwender von Nahrungsergänzungsmitteln kennen sollte. Bereits vor vielen Jahren hat Dr. Rath alle Gesundheitsinteressierten aufgefordert, die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln zu kontaktieren und den wissenschaftlichen Hintergrund dieser Mittel zu erfragen. Wer sich auf solche Weise dem Thema Vitamine und andere Zellvitalstoffe nähert, wird schnell merken, dass Kriterien wie billiger Preis oder Verfügbarkeit im Discounter oder Drogeriemarkt völlig unerheblich sind. Und wer seine Krankheiten verstehen lernt, wird sein Heil auch nicht mehr in Multi-Präparaten für 2,39 Euro suchen.
Der Patientenbund bietet seinen interessierten Lesern Erfahrungsberichte von Menschen, die mit wissenschaftlich begründeten Naturheilverfahren sehr gute Erfolge machen konnten. Diese Menschen sind reale Personen. Diese Menschen sind nicht mit dem Patientenbund in persönlicher Weise verbunden, etwa durch Verwandschaft, Heirat oder Verschwägerung. Diese Menschen sind dem Patientenbund in mehreren Fällen durch Mitgliedschaft verbunden, woraus jedoch weder für den Patientenbund noch für die Mitglieder pekunäre Vorteile entstehen. Zu diesen Menschen kann persönlicher Kontakt vermittelt werden, wenn weitere Fragen an dem Erfahrungsbericht bestehen. Wer Zweifel an der Authentizität hat, darf uns sehr gerne kontaktieren.
Was bleibt nach diesem schlampig recherchierten und zu oberflächlich produzierten Bericht der swr-Redakteure in der ARD? Ein wichtiges Thema wurde selbst demontiert und alle Genannten und Angedeuteten durch unzulässige Verallgemeinerung verunglimpft. Immerhin bietet es den seriösen Unternehmen einen Anlass, sich von dem Dargestellten abzuheben und zu distanzieren. Auf der Homepage der ARD besorgen bereits die Schreiber von Kommentaren die Anprangerung der Schlampigkeit bei der durch öffentliche Gelder finanzierte Berichterstattung. Das Autorenteam kommt dabei nicht gut weg, empfiehlt sich damit aber durchaus weiter für interessengelenkte Auftragsberichterstattung.
https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/nahrungsergaenzungsmittel-101.html