Wie jedes Jahr in der Osterzeit wird auch dieses Jahr wieder die Frage gestellt, ob sich der Verzehr von Eiern ungünstig auf den Cholesterinspiegel auswirkt. Die deutsche Herzstiftung fühlt sich berufen, wie auch in den letzten Jahren ihre Allzweck-Experten-Waffe Helmut Gohlke zu Wort kommen zu lassen. Und natürlich rezitiert Prof. Dr. Gohlke den letzten Stand der Herzmedizin: Rauchen, einfach gesättigte Fettsäuren, Übergewicht. Und natürlich empfiehlt er wie jeder linientreue zum Herzspezialisten geadelte Vertreter der Pharma-orientierten Medizin die mediterrane Ernährungsweise. Wer keine atherosklerotischen Auffälligkeiten hätte, dem könnten zwei Eier pro Woche auch nichts anhaben. Im übrigen käme auch noch die schicksalsgegebene genetische Ausstattung zum Tragen, ob Cholesterin aus der Nahrung überhaupt resorbiert würde. Dies entspricht im großen Ganzen den bereits in den 50er Jahren veröffentlichten Ergebnissen der großen amerikanischen Herz-Gefälligkeitsstudie in der US-Kleinstadt Framingham.
Die Deutsche Herzstiftung profitiert als „gemeinnützige“ Stiftung in erheblichem Maße von Steuerbegünstigungen. In seiner Selbstverpflichtung stellt der Vorstand die neutrale, unabhängige und nicht Interessen verpflichtete Information „über Möglichkeiten der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung sowie über aktuelle Entwicklungen der Herz-Kreislauf-Medizin nach dem neusten medizinischen Kenntnisstand“ heraus.
Wo jedoch werden die Erkenntnisse von der Bedeutung von Vitamin C bei der Bildung atherosklerotischer Plaques berücksichtigt? Wieso wird die Funktion von Lipoprotein(a) so vollständig ignoriert? Warum können wesentliche Fragen bei der Einschätzung von Herz-Kreislauferkrankungen nicht beantwortet werden: wenn das Cholesterin das Problem wäre, müssten Patienten doch ebenso häufig Nasen- oder Knie-Infarkte wie Herzinfarkte haben, da doch auch diese Körperbereiche Blut- und Cholesterin-durchströmt werden. Winterschlafende Säugetiere haben Cholesterinwerte weit über 400 und freuen sich ihres Lebens. Warum haben diese keinen Herzinfarkt? Oder wenigstens Naseninfarkte?
Die Vertreter der Cholesterin-und-Statin-Befürworter sind sich mittlerweile selbst nicht mehr einig. Die, die zusätzlich Entzündungsmittel zu Statinen empfehlen, messen Eiern und anderen über die Nahrung zugeführtem Cholesterin kaum noch Bedeutung bei.
Der Osterhase braucht sich um diese Marktsicherungsmassnahmen des Investmentgeschäfts Herzkrankheiten keine Gedanken zu machen. Er produziert in seinem Stoffwechsel genügend eigenes Vitamin C, so wie der Großteil der Säugetiere auf dieser Welt. Und so empfiehlt er uns, seine bunten Eier in Maßen zu genießen und auf unsere Vitamin-C-Versorgung zu achten. Aber das gebietet uns sowieso der gesunde Menschenverstand.
Und so schließen wir uns dem langohrigen Möhrenfreund an und wünschen allen Freunden des Patentenbundes besinnliche Ostertage im Kreise der Familie!
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