Anfang des Jahres veröffentlichte das Journal of the American Medical Association (JAMA), also die allgemeine medizinische Fachzeitschrift des amerikanischen Ärzteverbandes, eine erstaunliche Studie der renommierten Harvard Medical School aus Boston. In dieser Beobachtungsstudie wurde untersucht, ob es eine Abhängigkeit der Häufigkeit von Herzereignissen von der Fähigkeit der Probanden, Liegestütze auszuführen, gibt. In einer ambulaten Klinik für Feuerwehrleute wurden 1104 Probanden mit einem Durchschnittalter von knapp 40 Jahren allgemeinen Fitness-Tests unterzogen, unter anderem auch, wieviele Liegestütze absolviert werden können. Über den Zeitraum von zehn Jahren wurden dann auch alle eintretenden Gesundheitsereignisse erfasst, insbesondere das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen war für die Forscher von Interesse. Hierbei stellten sie eine deutliche Abhängigkeit der Verringerung des Herz-Kreislaufrisikos mit zunehmender Liegestützzahl fest! Während bei den Studienteilnehmern in der schwächsten Gruppe, die zehn Liegestütze schafften, durchaus krankheitsbedingte Herzereignisse auftraten, konnte das Risiko in der stärksten Gruppe mit vierzig Liegestützen am Stück um 96 Prozent verringert werden! Im Gegensatz zu den Empfehlungen zum Beispiel der Deutschen Herzstiftung, “Kardio”-Training für ein gesundes Herz zu betreiben, scheint gerade Sport an der Belastungsgrenze der Herzgesundheit eine bessere Prognose zu bescheren.
In diversen Fitness– und Lifestyle-Pressetiteln wurde bereits über die Studie berichtet, kurze Zeit später kam auch Pharma-Medien nicht mehr um eine Berichterstattung herum. Der Fokus der Studienautoren liegt auf einer kostengünstigen Prognosemöglichkeit, um die Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauferkrankungen innerhalb der nächsten zehn Jahre zum Untersuchungszeitraum bewerten zu können. Aber kann es nicht auch einen weiteren Nutzen für Patienten aus der Gewinnung dieser Erkenntnisse geben?
Die Kardiologie am Augusta-Hospital in Düsseldorf hat in einer Studienveröffentlichung aus dem letzten Jahr die wissenschaftliche Grundlage gelegt für eine Behandlungsmethode für schwer herzkranke Patienten. Hierbei wird das Gefäßsystem durch eine Druckerhöhung mittels einer sogenannten “Herzhose” angeregt, natürliche Bypässe auszubilden. Im Prinzip ist dies das gleiche wie bei der Ausübung von Kraft-orientiertem Sport. Durch Erhöhung des Innendrucks und die dadurch ausgelösten interzellulären Mechanismen erfahren die Arterien eine Belebung und Erweiterung, inaktive Kollateralarterien werden aktiviert und ermöglichen die Umgehung von Engstellen. Selbst der öffentlich-rechtliche NDR, der sich in der Vergangenheit durchaus offen für wissenschaftlich begründete Naturheilverfahren positionierte, berichtete über diesen nichtinvasiven Behandlungsweg. Die Studie belegt die Wirksamkeit dieser Methode, selbst wenn die eigentliche Ursache für die atherosklerotischen Verengungen, eine langandauernde Mangelversorgung mit essentiellen Mikronährstoffen, nicht ausgeräumt wird. Um wieviel erfolgreicher kann dies angegangen werden bei einer optimierten Versorgung mit allen für den Aufbau der Gefäßstruktur benötigten Vitaminen, Aminosäuren, Spurenelementen und weiteren Zellvitalstoffen?
Menschen, die für ihre Gesunderhaltung einen eher vorbeugenden Ansatz verfolgen, wissen schon lange, dass neben gesunder Ernährung und optimaler Versorgung der Körperzellen mit allen nötigen Mikronährstoffen ein aktiver Lebensstil die Basis für Gesundheit und Lebensqualität bis ins hohe Alter ist. Dass auch Kraftsport eine wichtige Rolle in einem solchen Plan spielen sollte, wird üblicherweise nicht propagiert. Wobei der Begriff Kraftsport vielleicht auch mißverständlich ist. Muskeltraining oder Kraft-orientierte Übungen passt vielleicht besser? Fakt ist jedenfalls, dass es für jeden Menschen eine passende Intensität des Liegestütztrainings gibt. In dem verlinkten Video demonstrieren die beiden Damen sehr gut die verschiedenen Schwierigkeitsgrade auch für Anfänger. Wer nach einem leichten Einstieg die regelmäßigen Trainingsfortschritte durch sorgfältig eingehaltene Regenerationszeiträume beachtet, kann schon in relativ kurzer Zeit vorher ungeahnte Trainingserfolge erzielen!
Natürlich sollte jeder, der sich unsicher ist oder vielleicht sogar Krankheitssymptome hat, seinen Trainingseinstieg mit seinem Arzt oder einem Fitness-Therapeuten besprechen. Die im Text verlinkten Quellen können dafür hilfreich sein.
https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2724778
https://de.wikipedia.org/wiki/Journal_of_the_American_Medical_Association
https://www.herzstiftung.de/Sport-zu-Hause.php
https://www.gq-magazin.de/leben-als-mann/fitness/liegestuetze-studie-harvard-190220
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/liegestuetze-sind-ein-gutes-mass/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29274808
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Vitamin-D-Knochenvitamin-gut-gegen-Infekte,vitamind101.html